Zum Inhalt der Seite

Liebe heilt die Seele

3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Dunkle Wolken

Nachdem diese dumme und unhöfliche Pansy Parkinson gegangen war, hatte Narzissa lange überlegt was sie nun tun sollte und dann beschlossen, am übernächsten Tag ihren Mann auf zu suchen, von dem sie durchaus wusste wo er sich aufhielt. Am Tag nach den Weihnachtsfeiertagen hätte sie ihn eh aufsuchen müssen, um ihm Lebensmittel zu bringen und das konnte sie auch einen Tag vorziehen. Für sie war er momentan der einzige aus ihrer Familie, der ihr geblieben war. Ihr geliebte Schwester hatte sie im Krieg verloren, ihr Sohn hatte sie und die Familie verraten, ein Schlammblut geheiratet und ihren Mann hatte man ins Gefängnis gesteckt, doch nun war er frei, wenn auch auf der Flucht, so war dies in ihren Augen immer noch besser als ihn im Gefängnis besuchen zu müssen.
 

Am übernächsten Morgen brach sie bei Sonnenaufgang auf, sie ließ sich, wie immer, von Rina an den Rand der eigenen Ländereien bringen, über die Grenzen hinaus und apparierte von dort aus. Sie wollte nicht, dass die Auroren bemerkten das sie weg war oder sahen wie sie ging, denn sie wusste, sie verfolgten sie und sie hatten einen Zauber um das Manor gelegt, der eine Spur auf ihr hinterließ, wenn sie apparierte, sodass sie ihr immer folgen konnten. Sie dachten, sie könnten so Lucius finden, dass sie zu ihm gehen würde, aber so dumm sie auf seine Spur zu bringen, war sie nicht. Nachdem im Krieg Dobby ihre Gefangenen, aus dem Manor gebracht hatte, war sie auf die Idee gekommen diesen Weg selber auch für sich zu nutzten.
 

So war sie ungesehen aus dem Cottage entkommen, hatte Lucius besuchen können, der sich in einem Haus, das eigentlich mehr eine windschiefe Hütte war, versteckt. Dieses Haus hatte sie von ihrem Großvater mütterlicher seits geerbt und lief immer noch auf den Mädchennamen ihrer Mutter, wodurch es das Ministerium sicher vergessen hatte, außerdem lagen starke Schutzzauber darauf.

Sie materialisierte auf den Klippen, nicht weit entfernt vom Haus. Es stand einsam und wirkte verlassen, auf dem nackten Gestein, das stark zerklüftet keinerlei Pflanzen eine Möglichkeit bot zu wachsen oder zu gedeihen und auch das Meerwasser und die steife Brise, trugen dazu nicht bei. Die Klippen, auf denen das Haus stand, ragten hoch über dem Meer auf und weniger als 30 Meter hinter dem Haus, ging es fast 100 Meter in die Tiefe, in der das Meer unablässig und mit tosender Gewalt gegen das Gestein schlug, es zermürbte und aushöhlte, sodass immer wieder Teile der Steineren Küste ins Meer stützten. Narzissa konnte sich noch daran erinnern, dass der Rand der Klippen früher deutlich weiter entfernt gewesen war, aber das Meer holte sich unaufhaltsam das Land zurück und irgendwann würde auch das kleine, windschiefe Haus aus Naturstein in die Fluten stürzen und vom Meer verschlungen werden.
 

Schnell eilte sie auf das Haus zu, zog ihren dicken Umhang enger um sich und achtete darauf auf dem nassen, teilweise vereisten, glatten Boden nicht aus zu rutschen. Dies war wirklich kein schöner Ort, vor allem nicht im Winter, wenn es so kalt war und das Meerwasser, was so aufgeschäumt vom scharfen Wind herauf geweht wurde, dabei schon fast gefror und dann wie kleine Nadelspitzen auf die Haut traf. Sie betrat das kleine Haus, welches im Erdgeschoss nur aus einem engen Flur, einer Wohnküche, einem kleinen Bad und einem Wohnzimmer bestand. Im ersten Stock war noch ein großes Schlafzimmer und eine Abstellkammer, außerdem gab es unter dem Haus noch einen dunklen, nassen, kalten Keller mit niedrigen Decken, der eher einem Gewölbe glich und aus dem Gestein geschlagen war, auf dem das Haus stand. Sie hatte dieses Haus und diesen Ort nie gemocht. Hier oben, im Norden, war es ihr zu kalt und auch wenn die Gegend an sich grün war, so waren diese Klippen leblos und kahl. Im Sommer wurde es für ihren Geschmack nicht warm genug und der Winter war eisig und hart.
 

Dieses Haus war viel zu klein, nicht mal als Ferienhaus hätte sie es in Betracht gezogen, es entsprach nicht ihrer hohen Herkunft und ihren Ansprüchen und schon gar nicht dem, war ihr persönlich gefallen würde. Es war einfach unter ihrer Würde in so einem Loch zu hausen. Sie hatte in dem Haus nie etwas geändert und so war es noch immer so eingerichtet wie ihr Großvater es eingerichtet hatte und nur die Magie hatte dafür gesorgt das es nicht völlig herunter kam. Doch nun war sie froh dieses Haus noch zu besitzen, solche Verstecke konnten im Notfall, wie dies einer war, durchaus nützlich sein. Sie ging zuerst in die Küche und stellte die Lebensmittel ab, die sie sich von Rina hatte geben lassen und die sie ihrem Mann einmal die Woche brachte.
 

Sie hörte leise Geräusche von oben, Lucius stand wohl gerade auf. Sie hoffte, seine Laune würde sich inzwischen gebessert haben, aber sie konnte es ihm nicht verdenken, dass sie von Mal zu Mal schlimmer wurde, schließlich war er, obwohl er nun nicht mehr im Gefängnis saß, in diesem Haus wie in einem Gefängnis eingeschlossen und das an einem Ort, an dem sie nicht mal begraben sein wollte.
 

Wenig später, während sie noch die Lebensmittel verstaute, betrat er die Küche und noch bevor sie etwas sagen konnte polterte er schlecht gelaunt: „Narzissa, du bist hier. Ich sehe, du hast schon alle verstaut, gut, dann kannst du ja wieder gehen!“ Sie ging auf seinen Rauswurf gar nicht ein sondern fragte stattdessen: „Wie geht es dir?“ „Wie soll es mir schon gehen, dummes Weib! Ich sitze hier fest, bin dem Gefängnis entflohen, doch das beschissene Ministerium und die Auroren sind wachsam wir scharfe Hunde, egal wo ich hingehe, überall suchen sie nach mir. Lucius Malfoy lässt sich nicht so einsperren oder unter kriegen. Ich werde denen schon zeigen wer hier der gerissener ist!“
 

Sie nahm verärgert wahr, als er an sie heran trat, dass er eine Fahne hatte und auch wenn er sonst gepflegt und wieder deutlich ansehnlicher aussah als im Gefängnis, so hatte er doch noch immer dunkle Ringe unter den Augen. Das hier alles tat ihm wirklich nicht gut, stellte sie betrübt fest, auch wenn sie es maßlos ärgerte, dass er wohl so viel trank, dass er noch morgens eine ordentliche Fahne hatte, bekümmerte es sie, dass sein einst so imposantes Äußeres in den letzten Monaten so gelitten hatte. Er war dünner geworden, seine Wangen wirkten noch immer, obwohl er nun schon seit Wochen mehr zu essen bekam, als im Gefängnis, leicht eingefallen. Die Folgen des Gefängnisauftenhaltes schien er nur langsam los zu werden, einzig und allein den Schmutz und den Gestank, war er schnell los geworden, doch die körperlichen Veränderungen brauchte selbst bei ihm ihre Zeit.
 

Als er damals in Askaban gesessen hatte, waren es nur wenige Wochen gewesen, doch diesmal hatte er Monatelang im Gefängnis gesessen. Auch wenn er es nicht zugab, dies hatte sehr an seinem Ego genagt, das wusste sie, aber sie würde es niemals sagen, so würde sie nur Ärger mit ihm riskieren. Sie fuhr ihn an: „Ich komme her um dir zu helfen, stehe treu zu dir, bin deine Frau und Vertraute und was machst du, fährst mich an. Ich halte dir den Rücken frei, führe die Auroren auf falsche Fährten und du trittst mich mit Füßen. Was soll das Lucius?“ Er lachte höhnisch und herablassend und spuckte dann aus: „Ja, du bist das treu sorgende Eheweib, das mir gebührt, du erfüllst nur deine Pflicht und dafür soll ich dich jetzt loben? Du weißt, das würde ich nie tun, Narzissa! Keiner Verdient ein Lob, weil er seine Pflicht erfüllt!“
 

Er war schon oft so zu ihr gewesen, sie wusste sehr gut wie hart und kaltherzig ihr Mann war und auch wie Wahnsinnig er oft war, aber trotzdem liebte sie ihn und gerade deswegen taten seine Beschimpfungen und Beleidigungen ihr auch immer noch weh. Sie kannte es mittlerweile fast nicht mehr anders, aber sie hielt trotzdem zu ihm, noch gab sie ihre Hoffnung nicht auf. Sie ließ die letzten Lebensmittel auf die Küchentheke fallen und wollte ohne weiter Worte aus dem Raum stürmen, doch an der Tür drehte sie sich noch ein Mal um und warf ihm zu: „Ich kam heute hier her, um dir Neuigkeiten zu berichten. Die kleine Parkinson war bei mir und will dafür kämpfen das unser Sohn dieses Schlammblut verlässt. Ich habe sie weg geschickt, denn mit unserem Sohn werden wir schon selber fertig! Außerdem wollte ich dir berichten, dass ich alles ausgeführt habe, was du mir aufgetragen hast. Die Unterlagen liegen alle in Gringotts, in meinem ganz persönlichen Verließ!“
 

Sie zog den Umhang eng um sie, drehte sich um und verließ den Raum, wollte gerade die Haustüre öffnen, als Lucius sie hart am Oberarm packte und zurück, eng an sich zog: „Du wirst nicht gehen, du gehst erst, wenn ich es dir erlaubte. Du bist immer noch mein Weib und tust was ich dir befehle. Hast du verstanden?“ Er hielt sie sehr fest, blickte ihr hart und unnachgiebig in die Augen, was etwas sehr bedrohliches hatte. Sie nickte untergeben, wenn er in solch einer Stimmung war, war es sehr ungünstig ihm zu wiedersprechen. Er konnte sehr ekelig und böse werden, wenn er die Kontrolle verlor oder sich seinem Wahn hingab, das hatte sie nur zu oft am eigenen Leib erfahren und auch ihr geliebter Sohn hatte dies erfahren müssen. Er fuhr unterkühlt und drohend fort, während er sie immer noch unbarmherzig fest hielt: „Warum schickst du Parkinson weg, wenn sie helfen will? Vielleicht ist sie genau das was ich noch brauche um meinen Plan ausführen zu können. Hat sie gesagt wie weit sie bereit ist zu gehen?“ Ihr Arm schmerzte und sie versuchte, entgegen besseren Wissens, sich los zu reißen, was er damit quittierte dass er auch noch ihren anderen Arm ergriff, sie schraubstockartig fest hielt und dabei höhnisch grinste, böse zischte: „Du hast keine Chance gegen mich, Weib!“ Es blitzte böse und hinterlistig in seinen Augen.
 

Narzissa schluckte unwohl und erklärte dann, ging nicht auf seine Drohung ein: „Sie ist bereit alles zu geben, sie will das Schlammblut tot sehen.“ Lucius nickte zufrieden und ein teuflisches Grinsen stahl sich auf seine Lippen, was Narzissa nichts Gutes ahnen, doch nun ließ er sie wenigstens los, stieß sie etwas von sich. Sie konnten den Impuls nicht unterdrücken sich über die Oberarme zu fahren, die von seinem festen Griff schmerzten. Ihre Versuche die Schmerzen zu vertreiben nahm er mit Spott und Hohn auf: „Du bist immer noch viel zu verweichlicht, wie gut, dass ich dir frühzeitig die Erziehung unseres Sohnes aus den Händen genommen habe, ansonsten wäre er zu einem verweichlichten Muttersöhnchen geworden!“
 

Sie reagierte nicht darauf, worauf hin er an ihr altes Thema wieder anknüpfte: „Gut, damit lässt sich doch etwas anfangen. Ich muss jetzt planen und dann wirst du ein Treffen mit Miss Parkinson arrangierten, wahrscheinlich in den Osterferien, bis dahin dürfte ich alles geplant haben und das dürfte der nächste Termin sein, wenn sie aus Hogwarts weg kann. Sorge dafür, dass sie Oster wirklich nach Hause fährt!“ Narzissa nickte ergeben und erklärte leise: „Ja, Lucius, ich werde tun was du verlangst!“ „Gut, gut, so gehört es sich für ein loyales Weib!“
 

Lucius wandte sich um und ging ins Wohnzimmer, im gehen rief er: „Folg mir, ich habe mit dir zu reden!“

Sie gehorchte und ließ sich dann ihm gegenüber auf dem Sofa nieder. Er hatte sich entspannt zurück gelehnt und schien nach zu denken, dann begann er kalt und selbstherrlich zu sprechen: „Ich war schon immer davon überzeugt dass die kleine Parkinson gut in unsere Familie passen würde, dass ich die richtige Wahl mit der Verlobten unseres Sohnes getroffen hatte, auch wenn ihre Familie nicht ganz unserer Stellung entspricht. Und nun bestätigt sich meine Wahl noch mehr, denn sie zeigt sich als gewieft, listig, kämpferisch, eine wirkliche Slytherin und sie wäre eine Zierde für unsere Familie. Ich weiß, dass du sie nicht gerne an der Seite unseres Sohnes sehen willst Narzissa, aber selbst dir kann dieses Schlammblut als Schwiegertochter nicht passen. Sie ist unter unserer Würde unser Sohn verdient etwas Besseres und wenn ich ihn dazu zwingen muss, er wird es einsehen. Mir ist rätselhaft wie er sie hat heiraten können, denn selbst wenn sie viel Macht hat, dann dürften die Ahnen sie trotzdem nicht zulassen. Ich würde zu gerne noch mal die Dokumente und Aufzeichnungen des Familiengründers lesen, aber dazu ist später noch Zeit, dieses Rätsel kann ich später lösen. Als erstes ist es wichtig, dass Draco in seinen Forschungen nicht weiter kommt, keinerlei Informationen über das Gründerblut oder andere Dinge in diese Richtung finden kann. Und dann werde ich das Ende seiner Ehe planen und Pansy kann sich schon mal überlegen wie sie den trauernden Wittwer für sich gewinnen kann!“ Er grinste teuflisch, was selbst Narzissa eine Gänsehaut bescherte, obwohl sie ihn schon oft in diesem Wahn erlebt hatte. „Was ordnest du an, Lucius?“, fragte sie daher unterwürfig, bereit seine Befehle aus zu führen. „Du wirst mit Miss Parkinson Briefkontakt aufnehmen und ihr signalisieren, dass du sie in den Osterferien zu sehen wünschst, außerdem wirst du es einrichten, dass du sie her bringst. Alles Weitere erfährst du, wenn es dann so weit ist“, befahl er herrisch und fasste sie dabei fest in Auge. Sie nickte er erneut ergeben und versuchte fest zu sprechen: „Wie du befielst Lucius. Ich werde deine Anordnungen erfüllen!“
 

Er nickte zufrieden und erklärte, nun wieder so emotionslos, wie er meistens war: „Gut, etwas anderes habe ich auch nicht von dir erwartet. Und nun, geh! Du kannst nächste Woche wieder kommen, um mir neue Vorräte zu bringen und untersteh dich nochmal jemanden weg zu schicken, der für meine Pläne wirklich hilfreich sein könnte! Geh!“ Sie erhob sich schnell und schritt, sich kurz und leicht vor ihm verbeugend rückwärts aus dem Raum. Eigentlich hasste sie es, dass sie sich ihm gegenüber so unterwürfig verhalten musste, aber sie wusste, zu was er fähig war, wenn er außer sich war oder seinem Wahn verfiel und das wollte sie nicht riskieren.
 

Sie hasste seine tyrannische Seite, aber sie konnte einfach nicht aufhören ihn zu lieben und zu hoffen, dass tief in ihm immer noch dieser gebildete, liebenswürdige und starke Mann steckte, in den sie sich verliebt hatte und den sie in Hogwarts kennen gelernt hatte.

Schnell verließ sie das windschiefe Haus und apparierte sofort zurück an den Waldrand, unweit der Ländereien ihrer Familie. Sie wollte so schnell wie möglich weg von den Kippen, von diesem kalten, rauen Ort. Kaum am Waldrand materialisiert, rief sie ihre Hauselfe zu sich.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück